Bundesplatz 14
10715 Berlin
U + S-Bhf Bundesplatz (U9 - S 41,42,46)
Bus 248, N9
Tel.: 030 / 85 40 60 85
Saal ist barrierefrei
Europa Cinema
Eintrittspreise:
-Erwachsene 9,-- €
-Kinder (bis 12 J.) 5,-- €
-ermäßigt 8,-- €
-Kinotag: Mittwoch 7,-- €
Keine Karten- nur Barzahlung
Wir zeigen heute,
Samstag, den 20.04.2024:


15:30 Bundesplatz-Kino:
Andrea laesst sich scheiden

18:00 Bundesplatz-Kino:
Morgen ist auch noch ein Tag

20:30 Bundesplatz-Kino:
Ein Gluecksfall

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Impressum

Eva-Lichtspiele
Der neue Film von Mika Kaurismäki

Eine Nacht in Helsinki - Gracious Night (OmU)

Freitag ist bei uns OmU-Tag!
 
Nur am Freitag, 4.2., um 20.30 Uhr in der finnischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Yö Armahtaa
Finnland 2020
Regie: Mika Kaurismäki
Buch: Mika Kaurismäki & Sami Keski-Vähälä,
Mit Timo Torikka, Kari Heiskanen, Pertti Sveholm, Anu Sinisalo
90 Minuten

Während in Deutschland der 1. Mai für die meisten Arbeitnehmer einfach ein willkommener Feiertag ist, der nur noch wenig mit dem ursprünglichen Anlass zu tun hat, ist der Maifeiertag für den durchschnittlichen Finnen ein Festtag. Weniger wegen besonderer Nähe zu den sozialistischen Idealen (auch wenn man das angesichts der geographischen Nähe Finnlands zu Russland annehmen könnte) sondern weil am 1. Mai der Beginn des Frühlings in dem nordeuropäischen Land gefeiert wird. Und wer die Finnen kennt, der weiß, dass jeder Festtag dazu genutzt wird, ausgiebig zu feiern und zu trinken. Wenn so ein Tag also durch die Corona-Pandemie ausfällt, verursacht das nicht nur bei den Besitzern von Bars und Restaurants großen Schmerz, sondern auch bei der Kundschaft.
Mit dieser Ausgangssituation beginnt Mika Kaurismäkis GRACIOUS NIGHT. Nach ein paar Aufnahmen vom normalerweise lebhaften Zentrum Helsinkis, dem Bahnhof, den Fußgängerzonen der Hauptstadt, wechselt das Szenario in die Bar von Heikki (Pertti Sveholm), der durch Corona kurz vor dem Ruin steht. Ein letztes, einsames Abendessen und ein gutes Glas Wein will er zu sich nehmen, dann soll die Bar abgebrannt werden. Doch dann steht Risto (Kari Heiskanen) vor der Tür, ein Stammgast, der als Arzt an vorderster Front der Pandemie arbeitet. Offiziell bewirten darf Heikki Risto zwar nicht, aber ein Glas unter Freunden ist natürlich erlaubt. Bald komplettiert schließlich Juhani (Timo Torikka) das Trio, der unbedingt sein Handy aufladen will, denn er erwartet den Anruf seiner Tochter, die ihr erstes Kind erwartet. Etwas irritiert sind die beiden anderen von Juhani, der ein Geheimnis zu verbergen scheint, doch bald sitzt das Trio bei Rotwein zusammen und redet über Gott, die Welt und die unvorhergesehenen Wege des Schicksals. ...
GRACIOUS NIGHT ist ein weitestgehend improvisierter Film. Allein die Ausgangssituation war vorgegeben, die Grundzüge der Figuren und Konstellation, der Rest wurde vor Ort, natürlich in einer der diversen Kneipen, die die Kaurismäki-Brüder in Helsinki betreiben, improvisiert. Und dafür muss man sagen sind die Unterhaltungen des Trios erstaunlich dicht und reich an bisweilen philosophischen Tiefen.

programmkino.de, Michael Meyns

Mehr Einzelheiten zu verraten, würde den bemerkenswert unspektakulären Gesprächen die, nun ja, Dramatik nehmen. Womöglich liegt es am improvisierten Charakter des Projekts – es gab kein offizielles Drehbuch –, dass die Geschichten so alltäglich sind. Gerade das macht sie auf unerwartete Weise berührend. Und auch hier gelingt Kaurismäki und seinen Schauspielern ein feiner Bezug zur Realität, denn wie so viele Menschen werden Heikki, Risto und Juhani durch die Stille des Lockdowns zu einer In­trospektion gebracht, zu einem Nachdenken über die kleinen und ganz persönlichen Dinge.